Europaweite Videoüberwachung an Schlachthöfen und Dokumentation


Guest

/ #104 Videoüberwachung als Tierschutzkontrolle / Kommentar Nr. 102

2012-12-15 13:33

Dieser Polemikbeitrag – ein echter Diskussionsbeitrag ist es nicht – hat Seltenheitswert. Es ist schon ein Kunststück, in einem einzigen satzähnlichen Wortgebilde gleich vier Argumentations-fehler zu produzieren:
1. "Tiere sind Tiere und keine Menschen" – Ja, und? Soll diese unglaublich "informative" Fest-
stellung vielleicht ein vernünftiges Argument gegen den Sinn unserer Petition sein? Der (die?)
Anonymus hat den generellen Sinn von Tierschutz nicht begriffen: Gerade w e i l wir Menschen
sind, also von der Natur Geist, Fähigkeit zur Empathie und Sinn für Ethik mitbekommen haben
(wenn auch offensichtlich in unterschiedlichem Maße), tragen wir Verantwortung für unser
Handeln, selbstverständlich auch für den Umgang mit Tieren in unserem Machtbereich.

2. "80 Millionen Deutsche essen Fleisch" – Sie unterschlagen einfach die 6-7 Millionen fleisch-
los Lebenden. Schlimmer ist allerdings Ihr Denkfehler: Wenn eine Mehrheit irgendetwas tut,
ist das noch lange kein logisches Argument für die Vernünftigkeit dieses Tuns (Spötter sagen,
riesige Mehrheiten seien sogar eher ein Zeichen von Ego-Denken).

3. "ich bin für ein Verbot von Veganern" – Na, wenn es schon mit der geistiger Sabotage an unse-
rer in Jahrhunderten errungenen Humanitätskultur so weit kommen sollte, daß M e n s c h e n
verboten werden, müßten wir eher noch ein Verbot von Menschen fordern, die lieber mit der
Steinzeitkeule argumentieren als mit Herz und Hirn. Herzliche Grüße ins Neandertal!

4. "Fleisch gehört zu einer gesunden Ernährung" – Ach ja? Diese beliebte Ausrede für eine mit
"Carnivorismus" zu bezeichnende Ideologie wird auch durch noch so viele Wiederholungen nicht
wahr. Wenn Sie sich durch ein wissenschaftliches Werk von Univ.-Prof. Dr. Claus Leitzmann
("Vegetarische Ernährung") womöglich nicht eines besseren belehren lassen, so sollten Sie mal
mit vegetarisch lebenden Olympiasiegern sprechen. Wenn Sie auch das nicht überzeugen sollte,
müßte ich Sie allerdings warnen, den "stärksten Mann Deutschlands", jenen sogar v e g a n
lebenden Patrik Baboumian in Potsdam zu kontaktieren. Es könnte dann nämlich sein, daß er Ihnen einen
Kühlschrank an den Kopf wirft (so etwas kann er tatsächlich!), weil er einsieht, daß man bei
Ihnen schlagende Beweise braucht.